Referate

LGBTIQ als Zeichen für gesellschaftlichen Wandel?

Sechs Buchstaben stehen seit 30 Jahren für enorme gesellschaftliche und politische Veränderungen: «LGBTIQ». Egal ob «eingetragene Partnerschaft», Diskriminierungsschutz, Ehe-Light, Samenspende und Adoptionsrecht – die «Community» geht Riesenschritte in Sachen Gleichberechtigung. Wie es dazu kam und was die Gesellschaft, aber vor allem Schulen noch zu leisten haben, beleuchtet das Hauptreferat «Gesellschaftlicher Wandel mit und dank LGBTIQ»

Dr. phil. I Eva Büchi
Gymnasiallehrerin für Geschichte, Staatskunde und Deutsch, Kantonsschule Kreuzlingen (KSK)

Schüler*innen als geschlechtliche Wesen

Die sexuelle Identität ist komplex und vielschichtig. Doch nach wie vor können Menschen, die nicht den vorgegebenen dualen Geschlechterbildern und der Heteronormativität entsprechen, grosse Irritation auslösen.

Im Referat werden verschiedene Komponenten erläutert, die im Zusammen- spiel untereinander zu sehr unterschiedlichen, individuellen Antworten auf die Fragen «Wer bin ich als geschlechtliches Wesen?», «Welchen Auftrag hat die Schule?», «Was gibt der LP21 vor?» und «Welchen Stellenwert erhält das Thema im Lehrpersonenteam?» führen. Aus sexualpädagogischer Sicht wird erklärt, warum Wissen zu sexueller Vielfalt für Kinder und Jugendliche für die eigene Entwicklung wichtig ist und wie die Wissensvermittlung in den unterschiedlichen Schulstufen stattfinden könnte.

Fedor Spirig
Sozialpädagoge, Sexualpädagoge SGCH, Dozent,
Fachmitarbeiter liebesexundsoweiter – sexualpädagogik und -beratung, Winterthur

Im Jahr 2012 führte die Universität Cambridge eine Umfrage bei 1614 homosexuellen Jugendlichen durch. Aus den Befunden wurden Empfehlung für Toleranz gegenüber Schüler*innen aller sexuellen Orientierungen abgeleitet, welche ‹eduqueer› übersetzt und an die Schweizer Verhältnisse angepasst hat:
Schulhausregeln; Schnelles und klares Eingreifen bei Vorfällen; Kulturwandel von oben; Der lange Arm der Diskriminierung; Aus-, Fort- und Weiterbildung; Jugendliche einbeziehen; Rollenmodelle aufbauen; Lehrplan erweitern; Hilfe und Unterstützung; Homophobie überwinden.

Roman Heggli
Geschäftsleiter Pink Cross | Mitglied Eduqueer